Die »Sieben Nächte« des
Simon Strauß
Kann das schon alles gewesen sein? Auf der Suche nach Mehr.. Das nur knapp 150 Seiten schlanke Debut des jungen FAZ-Feuilletonisten, ist leidenschaftlich und mutig, der Versuch eines Endzwanzigers, dem vorgezeichneten Weg noch ein letztes Mal zu entkommen und etwas zu wagen, bevor das Leben dann endgültig den öden Bahnen eines erwachsenen Erwerbstätigen folgt. Leider kann nicht gehalten werden, was der großartige Prolog, der einen zu jubelnden Zustimmungsrufen treibt, verspricht… »Schließt die Augen. Und zerbrecht das Glas…« (S. 23) S. ist fast dreißig und genau das macht ihm Angst. Auf keinen Fall möchte er plötzlich feststellen, dass seine Jugend unbemerkt endete und Tristesse und Routine des Erwachsenenlebens Einzug erhalten hat. Er fürchtet sich vor den großen Entscheidungen des Lebens, sehnt sich nach einer Reifeprüfung, um noch nicht erwachsen werden zu müssen. Sehnt sich danach, nochmal etwas Verrücktes zu tun, bevor es nur noch um die Karriereleiter geht. S. ist ein Sympathiesüchtiger, ein einsamer Konformist, ein privilegierter Schwächling, der seine letzte Chance zur Rebellion nutzen will. »Der einzige Kampf, der sich jetzt noch lohnt, ist der …